Mit meinen erneuten Besuch Indiens im Januar 2011 kamen die Erinnerungen. Erinnerungen an weitere Geschichten die ich im 2004 erlebt habe. Dazu habe ich natürlich jetzt wieder einige für uns fast unglaubliche Dinge erlebt. Diejenigen Stories die ich nur 2004 erlebt habe, habe ich jeweils speziell markiert.
Alkohol in Vakala Beach (2004)
Vakala Beach in Kerala ist ein westlicher Touristenspot. Deshalb erstaunt es nicht, dass man neben tonnenweise Ayuvedamassagen auch guten Fisch inkl. Bier kaufen kann. Das mit dem Bier ist aber so eine Sache. Diejenigen Restaurants die Bier verkaufen wollen, müssen eine Lizenz lösen welche anscheinend nicht sehr billig ist. Der indische Weg dieses Problem zu beheben, sprich die Lizenz nicht zu lösen ist folgender. Es gibt Bier. Aber nur an westliche Leute (alle anderen könnten ja Polizisten sein) und das Bier wird im Teekrug serviert! Bei einer Kontrolle geschieht dann folgendes. Die Restaurantbesitzer entlang der Küste warnen sich gegenseitig. Sofern noch genug Zeit bleibt, werden die Teekrüge temporär entfernt. Ansonsten ist der Schaden ja nicht so schlimm. Wer trinkt schon Bier aus einem Teekrug.
Indisches Verkehrsrecht (2004)
Indien hat das Verkehrsrecht von den Engländern übernommen. In der Praxis ist davon ausser dass mehrheitlich link gefahren wird kam etwas zu merken. Zum indischen Verkehr habe ich mich bereits hier geäussert. Sprich es macht sich auch absolut keiner Sorgen ob sein Wagen überladen ist oder nicht. Das maximale Ladegewicht ist das was man physisch reinkriegt. Das gilt auch für die (Auto-)Rickshaws. Die normalen Rikshaw sind eigentlich für Fahrer und 2 Personen gedacht. Praktisch habe ich es auch schon mit 7 Personen getestet. Schulkinder bringen es auf 10 und mehr. Um dies zu erreichen hängen sie dabei ihre Rucksäcke ausserhalb der Rikshaw an einen Haken an. Dies war auch die einzige Variante um die Anzahl der Kinder zu zählen. Per Gesetz sind maximal 3 Passagiere zugelassen. Dies erfuhr ich unmittelbar vor einer Kreuzung. Wir waren nämlich in einer Rikshaw zu 6 unterwegs. Der Fahrer hielt keine 20m von der Kreuzung entfernt und erklärte uns, dass bis auf 3 alle aussteigen müssten. Auf der Kreuzung stand nämlich ein Polizist der das kontrollierte. Wir stiegen aus, liefen zu Fuss über die Kreuzung damit das Rikshaw uns anschliessend wieder aufladen konnte. Das spezielle dabei war die Tatsache, dass der Polizist uns bei dieser Aktion gesehen und beobachtet hat. Dies war aber überhaupt kein Problem. Der Polizist war nur für die Kreuzung verantwortlich. Was vorher und nachher passiert interessierte ihn nicht. Es war schliesslich ja nicht sein Auftrag die Zubringerstrassen auch noch zu kontrollieren!
Indische Bankomaten
Indien hat in den städtischen Gebieten eine ähnliche Dichte an Bankomaten wie hier in der Schweiz. Bankomaten haben ja den Vorteil, dass sie rund um die Uhr offen sind und dass sie vor allem auch Personal einsparen. In Indien ist das anders. Klar haben sie auch 24h am Tag offen. Jeder Bankomat wird aber rund um die Uhr von einem Sicherheitsmann vor Ort bewacht. Ich weiss aber nicht ob „bewacht“ das richtige Wort ist. Sie sind zwar jeweils immer bewaffnet. Aber meistens absolvieren sie ihre Schicht in einem Halbschlaf. Ich schaffte es auch schon, Geld abzuheben ohne dass der Wachmann es gemerkt hat. Zudem hatte ich jeweils grosse Zweifel ob der Wachmann, weiss wie sein Gewehr funktioniert, ob das Gewehr Munition hat und ob es überhaupt noch funktionierte da die Gewehre zum Teil sehr alt waren.
Jeder Bankomat steht jeweils in einem kleinen Raum. Dieser Bankomaträume sind immer klimatisiert. Klimatisiert heisst in diesem Fall, Klimaanlage welche für einen grösseren Raum gedacht ist, auf volle Leistung aufdrehen. Zum Teil war es jeweils echt arktisch kühl darin gewesen. Apropos Klimanlage..
Klimaanlagen in Indien
Im den heissen Jahreszeiten in Indien kann es durchaus recht heiss werden. Delhi zum Beispiel hat im Mai/Juni eigentlich immer ein paar Hitzetote zu beklagen. Dementsprechend ist es auch nicht erstaunlich, dass Autos, Büros sowie die Wohnung der besserverdienenden Klimaanlagen haben. Bis zu diesem Punkt ist ja noch alles nachvollziehbar. Nicht nachvollziehbar hingegen sind die folgenden 2 Tatsachen:
1. Wieso müssen diese immer auf Volllast laufen. Selbst wenn es draussen 40 Grad ist, wird der Raum wenn möglich auf 20 Grad oder kühler heruntergekühlt
2. Selbst eine einfachste Isolation würde helfen sehr viel Energie zu sparen. Doppelverglasung oder ähnliches ist komplett unbekannt.
Arbeitslose Inder
Inder sind Weltmeister in erschaffen von zum Teil vollkommen sinnlose Jobs (z.B. Rechtsabiegeblinkerersatz). Gleichwohl ist die Arbeitslosigkeit in Indien sehr hoch. Das merkt man spätestens wenn man durch die Stadt schlendert bzw. mit dem Bus eine Überlandfahrt macht. Zu tausenden Sitzen sie dann an den Strassenrändern und warten auf bessere Zeiten. Auf der anderen Seite wird dir auf den Hauptstrassen alle paar Meter irgendetwas zum Verkauf angeboten. Das Angebot ist dann pro Region immer de Facto immer dasselbe. Mirjam und ich sind sowieso der Meinung, dass die Inder sehr gut im Kopieren sind, und solange etwas gut läuft sie keine Initiative zeigen etwas Gutes noch besser zu machen. Beispiele: Hausboot. Auf den Backwaters von Kerala gibt es gegen 1000 Hausboote die man mieten kann. Das Mietangebot ist dabei bei allen dasselbe (12 Uhr einchecken; auschecken 9 Uhr am nächsten morgen). Das Essen ist immer inklusive und unterscheidet sich jeweils nicht gross. Alle Boote haben neuerdings ein Fernseher. Vor 6 Jahren hatte noch kein Schiff ein Fernseher. Keiner gibt sich wirklich Mühe sich von den anderen abzuheben. Wir meinen dass z.B. eine Ayuveda-Massage als Extra (= gegen Bezahlung) problemlos mit angeboten werden könnte. Anderes Beispiel gesehen in Dona Paula, Goa: Dona Paula ist ein beliebter Ausflugpunkt für die wachsende Anzahl indischer Touristen. Da liegt es auf der Hand, dass jetzt dort über 20 kleine Strassenrandshops entstanden sind. Jetzt ist es aber so, dass bis auf 2-3 Shops alle ausschliesslich Kinderkleider verkaufen. Gut jetzt kann man sagen, dass es jetzt einen weiteren Grund gibt dort hin zu reisen. Das stimmt leider so nicht. Alle diese Shops verkaufen nämlich die identischen Kinderkleider…
Schienentrennung
Als wir mit dem Zug von Goa nach Kerala reisten konnte ich folgende Szene beobachten. 2 Inder hatten den Auftrag eine Eisenbahnschiene in 2 Teile zur zersägen. Es gibt ja wohl kaum ein härterer Stahl als eine solche Schiene. Gleichwohl benutzten sie dazu ausschliesslich eine handelsübliche Handmetallsäge die sie glücklicherweise zu zweit bedienen konnten. Ich weiss nicht wie lange sie dafür gebraucht haben.
Schulkleidung
An indischen Schulen müssen die Schüler eine Schuluniform tragen. Diese unterscheidet sich dann jeweils pro Schule. Als Einheimischer kann man daher schon von weitem erkennen an welche Schule die soeben gesehenen SchülerInnern zur Schule gehen. Mich persönlich erstaunte es jedes Mal, wenn man eine Gruppe von Schülerinnen sieht. Da die Schuluniform auch die Farbe des Bandes für den Rossschwanz bestimmte, sahen diese dann alle wirklich sehr ähnlich aus.
Vegetarier
Indien ist ein Land der Vegetarier. Ich habe einmal gehört, dass 60% der Inder vegetarisch sind. Neben den in Europa bekannten Gründen hat der Glaube und ganz einfach auch das Portemonnaie seinen Einfluss auf diesen hohen Wert. Daher ist es auch nicht erstaunlich, dass viele indische Restaurants nur vegetarisches Essen anbieten. Einige grössere Restaurants leisten sich sogar den Luxus von 2 Küchen. Aus der einen Küche werden Fleischgerichte hergestellt, die andere ist dann „strict veg“. Ganz nach dem Motto: Sicher ist sicher
Gesprächsende in Indien
Hier in der Schweiz wird ein Gespräch mit Tschüss oder etwas ähnlichem beendet. In Indien ist das anders. Ein Gespräch ist dann fertig wenn es fertig zu sein hat. Er gibt keine eigentliche Verabschiedung bei kurzen Gesprächen. Man geht einfach…
Sicherheitskontrollen am Flughafen
Die Sicherheitskontrollen an indischen Flughäfen sind definitiv anders als in Europa. Neben einigen Besonderheiten bei der Gepäckaufgabe gibt es da noch das besondere Vorgehen beim Handgepäck. Dabei muss der Passagier daran denken, vor der Handgepäckkontrolle irgendeine Papieretikette an sein Handgepäck zu befestigen. Bei der Kontrolle wird nämlich auf diese Etikette abgestempelt. Dies ist ganz wichtig, weil man sicher später mindestens einmal geprüft wird ob man geprüft worden ist. Bis heute habe ich an keinen Flughafen eine Variante gesehen, wie man das Handgepäck ohne Prüfung zum Abfluggate bringen kann. Somit ist dieses „Checked if checked“ im Grunde genommen überflüssig. Teilweise ist es zudem schon passiert, dass dieses „Checked if checked“-Prozedere mehrmals durchgeführt wurde…
Die Zuverlässigkeit dieser Handgepäcktests ist sowieso eher fragwürdig. Ich musste im Flugzeug nämlich feststellen, dass ich nach den Sicherheitschecks noch eine grosse Antibrumm-Flasche in meinem Handgepäck fand.
Indisches Zahlensystem
Für 1 Franken kriegt man im Moment so um die 45 indische Rupees. Obschon in Indien alles einiges günstiger ist, werden die Geldbeträge die man für Autos, Wohnungen, Häuser etc. bezahlen muss gleichwohl sehr hoch. Indien hat dazu seine eigene Zählweise. Eine Wohnung kostet in Indien z.B. 12.66 Lahks Rupees. 1 Lahks sind 100‘000. 10 Mio. werden dann mit 1 Crore abgekürzt. Details dazu findet man dazu sogar im Wikipedia (Lahk / Crore).
Lichtschalter
Habt ihr euch eigentlich schon mal überlegt, wo in Europa jeweils die Lichtschalter angebracht werden? Obschon die meisten von uns das nie überlegt haben, tasten wir uns instinktiv gleich beim Betreten eines Raumes nach einem Schalter der jeweils auf Schulterhöhe direkt neben der Türe liegt. In Indien ist der Lichtschalter selten dort wo man ihn vermutet. Normalerweise gibt es irgendwo im Raum einen Haufen von Schalter. Diese Suche ist vor allem dann spannend, wenn man den Raum nicht kennt. Hat man dann diesen Haufen von Schalter gefunden, ist man aber noch nicht am Ziel. Meistens ist nur ein einziger Schalter davon der richtige. Die anderen steuern den Ventilator, andere Lampen (die nicht angeschlossen sind) oder Steckdosen. Fazit: Selbst ohne Stromausfall ist eine Taschenlampe in Indien praktisch.
Export aus Indien mit Marktpotential in Europa
Indisches Fernsehen ist komplett anders als unser westliches. Das beginnt bei den Sendungen und hört bei den Werbeeinblendungen auf. Beispiele:
– Jede 2 Werbung in Indien beginnt oder endet mit einer Geburt bzw. Hochzeit. Egal ob es eine plausiblen Zusammenhang gibt oder nicht. Oder wisst ihr was eine Pizzeria mit einem Haufen von Zwillingsgeburten gemeinsam hat? Lösung: Eine indische Pizzakette preist seine neuen Pizza’s mit doppelten (=2) Käse an. Gott ist davon so angetan, dass er deswegen allen schwangeren Frauen 2 Kinder „schenkt“.
– Während der Prime-Time laufen Astrologiesendungen.
– News aus dem Ausland sind sehr rar.
– Sport = Cricket mit ein paar Nebensportarten wie Tennis, Fussball und Landhockey.
Was hat dies jetzt mit dem Kapitel gemeinsam. Ganz einfach. Wieso die Privatsender noch nicht auf die Idee gekommen sind, pro Tag 1 Stunde indisches Fernsehen mit Untertitelung auszustrahlen ist uns ein Rätsel. Wir haben uns jedenfalls köstlich amüsiert obschon wir gar nicht alles verstanden haben.
Indische Schifffahrt
An unserem zweitletzten Abend in Indien wollten wir noch nach Panaji in den Ausgang. Vom Hotelangestellten erfuhren wir, dass am Abend jeweils Partyschiffe auf dem Fluss unterwegs sind. Eine Fahrt dauert eine Stunde. Das tönte jedenfalls nicht schlecht sodass wir uns auf den Weg machten. Bei der Anlegestelle sahen wir weit über 100 Inder die ebenfalls auf dieses Schiff wollte. Es war ein grosses Schiff und alle konnten anschliessend auf das Boot. Das Boot selber hatte 3 Etagen. Ganz oben konnte man sitzen und es gab Tanzvorführungen. Die mittlere Etage diente als „Fressmeile“. Im Keller gab es dann sogar eine Disco. Dafür mussten aber alle Männer 50 Rupees zusätzlichen Eintritt bezahlen. Ausnahme: Alle westlichen Männer wie ich. Die Disco selber war in 3 Teilen unterteilt, welche mit einem Maschenzaun unterteilt wurde. Ganz links waren die Frauen, in der Mitte die Männer und rechts vom DJ durften die Couples sein. Die Disco war mässig besucht. Es hatte zwar ein paar Männer aber Mirjam war die einzige Frau in diesem Raum. Kurz nachdem wir eintrafen, kam der DJ zu uns und fragte uns, was wir gern hören möchten. Wir sagten etwas aus den 80ziger (damit es zu Discofox) passt. Die Musik war viel zu schnell aber gleichwohl einigermassen tanzbar. Fazit dieser Aktion: Alle Inder hatten helle Freude an uns (bewiesen durch die 100 Photos die sie gemacht haben) und der Discochef kam höchstpersönlich zu uns um uns zu gratulieren…
Speedbreaker und andere westliche Kopien
Kann mir jemand erklären, wieso es in Indien überall Speedbreaker (= extra installierte Bodenwellen) hat, obschon es ja schon genügend Schlaglöcher hat?
Indien bemüht sich sowieso vieles von Europa zu kopieren. Dass dies aber nicht immer gut klappt zeigt das folgende kleine Beispiel: In Indien gibt es eigentlich keine WC-Schüssel. In der Regel gibt es auf den Toiletten nur ein Loch im Boden. Sprich derjenige der diese Installiert weiss in der Regel nicht auf was er dabei achten muss. So ist es auch nicht erstaunlich, wenn man teilweise schon fast eine Leiter braucht um sich hinsetzen zu können.
Ich war übrigens extrem erstaunt, dass sie an den meisten Stränden in Goa neuerdings Badewachen aufgestellt haben. Als Hilfsmittel bekam jeder zudem ein Rescue-Tube (Gurtretter) ein Gerät dass wir hier in der Schweiz auch kennen. Ich war ja oft am Strand und habe sie beobachtet. Ich sah nie jemand von diesen im Wasser. Dies selbst während der Mittagshitze. Sie sitzen den ganzen Tag einfach rum. Dies egal ob es 100 oder nur 2 Leute am Strand hatte. Ob die wirklich gute Retter sind…
Auf der anderen Seite haben die Inder auch ein westlichen Produkt auf ihre Art perfektioniert. Als wir mit dem Taxi von Munnar zurück nach Kochin fuhren, hielt der Fahrer kurz an um 5 Sekunden später wieder weiterzufahren. In diesen 5 Sekunden wurde eine Alkoholkontrolle durchgeführt. Dafür musste er ein Gerät anhauchen. Das soll angeblich reichen.
Preise in Indien
Ich habe es bereits in einem alten Blogeintrag geschrieben, dass man sein Gefühl was wieviel kostet in Indien neu lernen muss. Aber selbst mit meiner mehrmonatigen Erfahrung musste feststellen, dass es immer noch Sachen gibt, wo ich den Preis vollkommen verschätzt habe. Eine Fährfahrt von über 1.5km kostet in Cochin immer noch umgerechnet 5 Rappen. Oder hättet ihr gedacht dass eine Schachtel Zündhölzer nur 2 Rappen kostet?
In Indien muss man auch für jedes und alles feilschen. Das man dies bei den Souvenier-Läden machen muss ist ja schon klar. Das ich aber als schlechter feilscher sogar bei einer Wechselstube einen Rabatt aushandeln konnte erstaunte mich aber sehr.
Zugfahren in Indien
Um Indien richtig zu erleben, sollte man zumindest einmal eine Zugfahrt machen. Das ist etwas was ausser Räder und Schienen nichts mit dem europäischen Pendant gemeinsam hat. Die Fernverkehrszüge fahren in der Regel zwischen mehreren hundert bis mehrere tausend Kilometer bis sie sie wieder umdrehen. Bei einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 60 km/h inkl. Pausen ist der Zug so seine Zeit unterwegs. So kann es gut vorkommen, dass der Zug eine Verspätung einhandelt. Unser Zug hatte zum Beispiel 6h Verspätung. Im Grunde genommen müssten wir sagen „nur 6h Verspätung“. Als wir in Madgaon (Goa) auf den Zug warteten trafen wir zwei Amerikanerinnen die seit morgens um 8 Uhr warteten. Unterdessen war es abends… Unser Zug fuhr dann um 1 Uhr morgens weg. Ihr Zug war immer noch nicht eingetroffen. Erschwerend kam noch hinzu dass es kaum verlässliche Infos gab. Man sagte ihnen so ca. alle 6 Stunden, dass der Zug 6 Stunden mehr Verspätung hat. So konnte man in der Zwischenzeit nicht viel anderes unternehmen.
Bemerkenswert ist übrigens auch noch die Tatsache dass unser Zug unterwegs 1 Stunde aufgeholt hat!
Indischer Tourismus
Im Unterschied zu 2004 fiel mir auf, dass viel mehr Inder auf Vergnügungsreisen sind. So sah man an den Stränden Goas zum Beispiel viel mehr indische Familien als früher. Das hat zur Folge, dass sie die Hotels teilweise auch auf diese Gäste ausrichten. Dies merkten wir auch in Kerala. Als wir dort ein Hausboot mieteten damit wir etwas von der Landschaft Keralas sehen können, fiel uns auf dass auf jedem dieser Boote neuerdings ein Fernseher hat. Schliesslich will man ja am Abend in den Fernseher schauen und nicht einfach die Ruhe der Natur geniessen. Wir haben uns überlegt was der Grund dieser Fernsehmanie ist. Die einzige Erklärung die uns in den Sinn kam ist folgende: Man will zuhause etwas zu erzählen haben. Da tönt es besser wenn man sagen kann, dass man ein Schiff mit Fernseher hatte…
Auf der anderen Seite gibt es bereits Hotels die von Inder geführt werden, welche keine indischen Gäste wollen. Die seien zu Laut und stören die ruhige Stimmung des Hotels!
Hello my Friends und seine folgen
Inder sind in der Regel sehr gastfreundlich. Leider wollen das auch alle Shopbesitzer, Ausflüge-Organisatoren etc. sein. Wenn es nur bei einem „Hello my friends“ bliebe wäre es ja noch erträglich. Doch sie beginnen zunehmend einem an der Schulter zu fassen. Mirjam und ich haben uns aber darauf eingestellt, bzw. nützen ihr indisches Verhalten aus. Wenn sich so ein HMF (so nannten wir diese Leute), uns näherte, wechselten wir sofort die Plätze sofern der HMF auf meiner Seite war. Er würde sich nämlich nie und nimmer wagen Mirjam an der Schulter zu fassen. Da wir das jeweils von ihren Augen machten waren sie jeweils sehr verdutzt. Ziel erreicht!